Von der Seele schreiben

Was ist therapeutisches Schreiben?

Frau, die vor einem aufgeschlagenen Heft sitzt mit dem Stift in der Hand, bereit zum Schreiben

Therapeutisches Schreiben - eine Erklärung

Therapeutisches Schreiben bezeichnet eine Selbstcoachingmethode, bei der belastende Emotionen durch gezieltes Aufschreiben verarbeitet werden. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen die Wirksamkeit dieser Methode.

Oft beginnt die Verarbeitung innerer Konflikte durch das Bewusstmachen. Dies geschieht in dem Moment, wo mit klaren Worten das Problem benannt und aufgeschrieben wird. Es wird greifbar und damit auch bearbeitbar.

Entdeckt hat die Methode James W. Pennebaker, der an der University of Texas das expressive Schreiben entwickelte und erforschte. Er belegte, dass Schreiben sowohl die physische als auch psychische Gesundheit fördert. Das expressive Schreiben wird heutzutage häufig als begleitende Methode in klinischen und psychotherapeutischen Kontexten eingesetzt. Wer aber glaubt, dass therapeutisches Schreiben nur unter ärztlicher Anleitung funktioniert, der täuscht.

5 Gründe, warum ich das Schreiben so liebe

Entlastung

Jegliche Emotionen erfahren eine Entlastung, wenn sie schreibend genauer betrachtet werden. Und damit wird das Schreiben zu einer heilsamen Selbstcoachingmethode, die jeder Person zur Verfügung steht. Es braucht nichts weiter als einen Moment Zeit, ein Blatt Papier und einen Stift. Außerdem die Bereitschaft, in sich hineinzuhören und das, was dort vernommen wird, aufzuschreiben.

Wer schwere traumatische Erlebnisse verarbeiten muss, sollte dennoch ärztliche bzw. psychologische Hilfe suchen. Das Schreiben kann aber immer flankierend genutzt werden oder während der Wartezeit auf einen Therapieplatz oder in der Nachsorge.

Unerheblich ist die Form des Schreibens. Egal ob du frei schreibst, regelmäßig Tagebuch führst, Journaling betreibst, Briefe, Dialoge oder kreative Schreibimpulse nutzt – es hilft. Immer!

Der Prozess des Schreibens ist das Wesentliche. Dieser Prozess bedingt lediglich einen Moment Ruhe und die Konzentration auf die innere Frage. Beim Aufschreiben werden Denkprozesse in Gang gesetzt. In der Distanz des schreibenden Erlebens wird die Situation aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Diese Betrachtung wirkt entlastend, der Perspektivwechsel ermöglicht die differenzierte Beobachtung und dies wiederum schafft Klarheit.

Handschrift

Empfehlenswert ist das Schreiben von Hand, da dadurch der gesamte Prozess mehr Zeit in Anspruch nimmt. Das Führen des Stiftes über ein Blatt Papier beansprucht zwölf Hirnareale und mehr als 30 Muskeln und 17 Gelenke. Die Konzentration wird geschärft und die Kreativität eingeschaltet.

Ortrun Huber bezeichnet die Handschrift in ihrem Bericht „Handschrift: Trend oder Retro?“ sogar als Spiegel der Seele.

Mein Empfinden dabei

Ich persönlich empfinde es genauso. Wenn ich mir die Zeit nehme und mich behutsam meiner inneren Zerrissenheit nähere, dann fließen Worte auf das Papier, die direkt aus meine Seele emporsteigen. Dann erhalte ich Antworten, die mich staunen lassen. Dann geschieht etwas Wunder-volles, das sich direkt aus mir heraus entwickelt und von dem ich vor dem Schreiben nicht wusste, dass es dort schlummert.

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Schreiben hilft. Immer!

Alles Liebe
Claudia Günther
Claudia

Titelbild: Bild von Tirachard Kumtanom auf Pexels